
Wälzlager sind Kernkomponenten im Maschinenbau, deren Leistungsfähigkeit die Betriebssicherheit der gesamten Maschine direkt beeinflusst. Die Härteprüfung von Wälzlagerteilen ist ein wichtiger Indikator für deren Funktion und Sicherheit. Die internationale Norm ISO 6508-1 „Prüfverfahren für die Härte von Wälzlagerteilen“ legt die technischen Anforderungen für die Härteprüfung von Bauteilen fest und umfasst unter anderem folgende Inhalte:
1. Anforderungen an die Härte von Lagerteilen nach dem Anlassen;
1) Hochkohlenstoffhaltiger Chromlagerstahl (GCr15-Serie):
Die Härte nach dem Anlassen muss üblicherweise im Bereich von 60 bis 65 HRC (Rockwell-Härte-Skala C) liegen;
Die Mindesthärte sollte nicht unter 60 HRC liegen; andernfalls ist die Verschleißfestigkeit unzureichend, was zu vorzeitigem Verschleiß führt.
Um eine übermäßige Sprödigkeit des Materials zu vermeiden, die unter Stoßbelastung zu Brüchen führen kann, sollte die maximale Härte 65 HRC nicht überschreiten.
2) Werkstoffe für besondere Betriebsbedingungen (z. B. einsatzgehärteter Wälzlagerstahl, Hochtemperatur-Wälzlagerstahl):
Einsatzgehärteter Wälzlagerstahl (z. B. 20CrNiMo): Die Härte der Einsatzschicht nach dem Anlassen beträgt im Allgemeinen 58–63 HRC, die Kernhärte ist relativ gering (25–40 HRC), wodurch ein Gleichgewicht zwischen Oberflächenverschleißfestigkeit und Kernzähigkeit hergestellt wird;
Hochtemperatur-Wälzlagerstahl (z. B. Cr4Mo4V): Nach dem Anlassen in einer Hochtemperaturumgebung bleibt die Härte üblicherweise bei 58 bis 63 HRC, um die Anforderungen an die Verschleißfestigkeit bei hohen Temperaturen zu erfüllen.
2. Anforderungen an die Härte von Lagerteilen nach dem Hochtemperatur-Anlassen;
200 °C Laufbahn 60 – 63 HRC Stahlkugel 62 – 66 HRC Rolle 61 – 65 HRC
225 °C Laufbahn 59 – 62 HRC Stahlkugel 62 – 66 HRC Rolle 61 – 65 HRC
250 °C Laufbahn 58 – 62 HRC Stahlkugel 58 – 62 HRC Rolle 58 – 62 HRC
300 °C Laufbahn 55 – 59 HRC Stahlkugel 56 – 59 HRC Rolle 55 – 59 HRC

3. Grundlegende Anforderungen an die Prüfkörper bei Härteprüfungen sowie verschiedene Prüfspezifikationen wie die Auswahl der Härteprüfmethoden, der Prüfkraft und der Prüfposition.
1) Prüfkräfte für Rockwell-Härteprüfgerät: 60 kg, 100 kg, 150 kg (588,4 N, 980,7 N, 1471 N)
Der Prüfkraftbereich des Vickers-Härteprüfgeräts ist extrem breit: 10 g bis 100 kg (0,098 N bis 980,7 N).
Prüfkraft für Leeb-Härteprüfgeräte: Typ D ist die am weitesten verbreitete Spezifikation für die Prüfkraft (Schlagenergie) und eignet sich für die meisten herkömmlichen Metallteile.
2) Die Testmethode ist in der folgenden Abbildung dargestellt.
| Seriennummer | Teilespezifikation | Prüfverfahren | Anmerkungen |
| 1 | D < 200 | HRA,HRC | HRC hat Priorität. |
| bₑ≥1,5 | |||
| Dw≥4,7625~60 | |||
| 2 | bₑ<1,5 | HV | Kann direkt oder nach der Montage getestet werden. |
| Dw<4,7625 | |||
| 3 | D ≥ 200 | HLD | Alle Wälzlagerteile, deren Härte nicht mit einem Tischhärteprüfgerät geprüft werden kann, können mit dem Leeb-Verfahren geprüft werden. |
| bₑ ≥ 10 | |||
| Dw≥ 60 | |||
| Hinweis: Falls der Benutzer spezielle Anforderungen an die Härteprüfung hat, können andere Methoden zur Härteprüfung ausgewählt werden. | |||
| Seriennummer | Prüfverfahren | Teilespezifikation/mm | Prüfkraft/N |
| 1 | HRC | bₑ ≥ 2,0, Dw≥ 4,7625 | 1471,0 |
| 2 | HRA | bₑ > 1,5 ~ 2,0 | 588,4 |
| 3 | HV | bₑ > 1,2 ~ 1,5, Dw≥ 2,0 ~ 4,7625 | 294,2 |
| 4 | HV | bₑ > 0,8 ~ 1,2, Dw≥ 1 ~ 2 | 98,07 |
| 5 | HV | bₑ > 0,6 ~ 0,8, Dw≥ 0,6 ~ 0,8 | 49,03 |
| 6 | HV | bₑ < 0,6, Dw< 0,6 | 9,8 |
| 7 | HLD | bₑ ≥ 10, Dw≥ 60 | 0,011 J (Joule) |
Seit ihrer Einführung im Jahr 2007 werden die in der Norm festgelegten Testmethoden in der Qualitätskontrolle des Produktionsprozesses von Wälzlagerherstellern breit angewendet.
Veröffentlichungsdatum: 20. August 2025

